von links nach rechts: Katharina Langer (TU München), Katharina Michiels (LVS), Sarah Richter (Charité Berlin), Nicole Krüger (LVS), Merle Stern (Charité Berlin), Lara Windzio (Charité Berlin), Annick Fehrer (Charité Berlin)
Es fehlt: Sandra Dommke (Mannheim)

Am 12. Und 13. Mai fand im Harnack-Haus der Max-Planck-Gesellschaft die internationale ME/CFS-Konferenz in Berlin statt. Dazu haben die Charité Berlin und die ME/CFS-Research Foundation als Organisatoren nationale und interantionale führende Wissenschaftler*innen auf dem Feld der ME/CFS-, PostCovid- und PostVac-Forschung eingeladen, ihre Forschungsergebnisse zu präsentieren. Außerdem anwesend waren klinisch betreuende Ärzt*innen sowie Vertreter diverser Patientenorganisationen, darunter auch wir von der Lost Voices Stiftung.

Der gesamte erste Tag sowie der Morgen des zweiten Tages waren gefüllt mit Vorträgen zu Themen der Ursachen-, Behandlungs- und Versorgungsforschung.
Um einen kleinen Eindruck zu gewinnen, sind hier exemplarisch ein paar der Vortragenden sowie ihre Themen genannt:

Im Sinne der besseren Versorgung von ME/CFS-Patient*innen stellte bspw. Prof. Uta Behrends (TU München) „PEDNET-LC“ vor, ein u.a. von der Lost Voices Stiftung gefördertes bundesweites Netzwerk für bessere Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit post-akuten Infektionssyndromen (PAIS).

Im Hinblick auf die Entstehung und die körperlichen Veränderungen bei einer ME/CFS-Erkrankung stellte Dr. David Systrom (Harvard Medical School, USA) seine Forschung zu zirkulatorischen Dysfunktionen vor. Weitere Ansätze präsentierten Prof. Rob Wust (Vrije Universiteit Amsterdam) mit Untersuchungen zu skelettalen Muskelveränderungen bei PCS und ME/CFS sowie Prof. Karl Tronstad (University of Bergen) durch seine Präsentation zu veränderten Blutmetaboliten und Proteinen.

Außerdem sehr spannend waren Vorträge zu Therapieansätzen, wobei bspw. Prof. Bernhard Wörmann (Charité Berlin) einen Vortrag über Off-Label-Drugs für ME/CFS und PCS in Deutschland hielt, Dr. Elisa Stein (Charité Berlin) Einblicke in eine Immunadsorptionsstudie für ME/CFS gab und Alan Cash (Terra Biological LLC) das Nahrungsergänzungsmittel Oxalacetat und dessen Auswirkungen auf Fatigue vorstellte.

Diese und viele weitere Vorträge werden in den kommenden Tagen auf der Webseite der ME/CFS-Research Foundation anzuschauen sein.

In den Pausen zwischen den Präsentationen waren außerdem in einem Vorraum zahlreiche Poster ausgestellt, die von wissenschaftlichen
Arbeitsgruppen erstellt worden sind und deren Arbeit vorstellten.

Auch einige der von der Lost Voices Stiftung mit Stipendien geförderten Nachwuchswissenschaftlerinnen haben dort ihre derzeitigen Forschungsprojekte mittels eines Posters vorgestellt:

So untersucht Katharina Langer (TU München) die autonomischen Dysfunktionen in ME/CFS und PCS und fokussiert sich dabei insbesondere auf die einheitliche Diagnostik von PoTS.

Sandra Dommke (Central Institute of Mental Health in Mannheim) beschäftigt sich mit neurobiochemischen Veränderungen im Gehirn von PCS-Patienten.

Annick Fehrer und Lara Windzio (Charité Berlin) forschen an den Veränderungen von roten Blutkörperchen in ME/CFS- und PCS-Patienten.

Ihre Arbeiten leisten einen wertvollen Beitrag zur Erweiterung des Wissens über ME/CFS. Darauf sind wir sehr stolz!

Unser herzlicher Dank gilt den Organisator*innen der Konferenz – sie war nicht nur fachlich bereichernd, sondern auch menschlich inspirierend. Für uns als Stiftung ist sie Ansporn und Bestärkung zugleich, unser Engagement fortzusetzen – in der berechtigten Hoffnung, dass sich die Lebensrealität von ME/CFS-Betroffenen bald entscheidend verbessert